18.06.2025

Dario Betschart

Alumni Portrait | Verein Theri Alumni

Es gab viele schöne Momente und Erlebnisse in den drei Jahren Fachmittelschule. Ganz besonders bleibt Dario Betschart in Erinnerung, dass er bei der Diplomfeier die Abschlussrede halten durfte.

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1. Wofür sind Sie als ehemaliger Schüler des Theresianums besonders dankbar?

Das Theresianum hat mich gelehrt, in verschiedenen Bereichen Einsatz zu zeigen. Die Fachmittelschule hat zur damaligen Zeit zirka 15 Schulfächer gleichzeitig angeboten. All diese Fächer haben zum Notendurchschnitt gezählt und dies in der gleichen Stärke. Das ist anfangs sehr ungewöhnlich gewesen, da beispielsweise die Mathematik gleich stark gewichtet worden ist wie die Rhythmik. Das hat dazu geführt, dass ich kein Fach als unwichtig betrachten durfte. Ich bin dankbar für diese wertvolle Erfahrung für das spätere Berufsleben.

2. Wie ist Ihre berufliche Laufbahn verlaufen? Warum haben Sie sich gegen eine pädagogische Ausbildung entschieden?

Ich habe die Fachmittelschule damals vor allem besucht, weil ich unschlüssig gewesen bin, welche Berufsausbildung ich nach der Sekundarschule absolvieren soll. Die FMS hat mir da Zeit und Weiterentwicklung ermöglicht. Während der Schulzeit am Theresianum hat die Idee mit der Ausbildung zum Hochbauzeichner gereift und ich habe mich dafür entschieden. Es ist kein eigentlicher Entscheid gegen die Pädagogik gewesen, sondern ein Entscheid für die Berufsausbildung.

3. Wie haben Sie zu Ihrer Leidenschaft fürs Hochbauzeichnen gefunden? Hat sich daraus Ihr Interesse an der Architektur entwickelt?

Hier hat sicher der Bezug in der Familie geholfen. Meine Eltern haben über 40 Jahre ein Akkordunternehmen im Baugewerbe geführt. Das Interesse an Bautätigkeiten ist bei mir somit schon früh vorhanden gewesen. Die Ausbildung zum Hochbauzeichner ist eine umfangreiche und sehr solide Grundlage für die ganze Planungs- und Baubranche. Das Interesse an der Architektur ist sicherlich im Zuge dieser Ausbildung dazugekommen.

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4. Was hat Sie am meisten dazu inspiriert in die Geschäftsleitung der Marty Architektur einzusteigen?

Als damals intern die Anfrage gekommen ist, bin ich sehr stolz darüber gewesen. Es hat mich sehr motiviert, im bestehenden Unternehmen mehr Verantwortung zu übernehmen und eine leitende Funktion anzunehmen. Mit dem Geschäftsinhaber Ivan Marty und mit der sehr guten Belegschaft bin ich überzeugt gewesen, dass dies eine erfüllende Aufgabe sein wird. Die Tätigkeit in der Geschäftsleitung ist sicherlich ein grosser, beruflicher Meilenstein für mich gewesen. Die Geschäftsleitung ist eine intensive, aber sehr erfüllende Arbeit.

5. Welches kreative Projekt bleibt bei Ihnen in unvergesslicher Erinnerung?

Bei der marty architektur ag habe ich sehr viele Projekte betreut. Davon ist keines exakt gleich gewesen und diese Projekte haben unterschiedliche Anforderungen, Gestaltungen und Vorgaben erfordert. Das hat die Arbeit sehr spannend gemacht. Unvergesslich ist sicher die Wohnüberbauung „Seegüetli“ in Lachen. Diese umfasst 25 Wohneinheiten direkt am See mit sehr aussergewöhnlichen und exklusiven Ausbauten. Das Projekt hat über fünf Jahre beansprucht, dies hat sich mehr als gelohnt.

6. Aktuell werden Sie eine neue Stelle ab März antreten. Welche Herausforderungen werden Sie als Bauherrenvertreter erwarten?

Für mich ist der Wechsel mit Neuland verbunden. Mit dem Stellenwechsel verändere ich auch die Tätigkeit von Ausführung zu Bestellung. Herausfordernd wird hierbei sicher, dass ich noch nicht alle Aufgaben und Tätigkeiten kenne. Hingegen kann ich sicherlich von meinen Erfahrungen in der Ausführung profitieren und diese hoffentlich in die neue Arbeit einbringen.

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7. Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Wie schaffen Sie einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit?

Die Freizeit verbringe ich, wenn möglich mit meiner Familie oder bei sportlichen Tätigkeiten in der Natur. Wir haben zwei Kinder (5- und 1-jährig) und haben daher meist viel Programm zu Hause. Es ist spannend und sehr schön die Entwicklung der Kinder zu begleiten. Ansonsten spiele ich sehr gerne Fussball und gehe gerne in die Berge – im Winter auf die Ski, während den warmen Monaten mit Wanderschuhen.

8. Vielleicht haben Sie es aus den Medien bereits erfahren. Das Theresianum öffnet Ihre Türen des Gymnasiums für die Männer ab dem Schuljahr 2025/2026. Was ist Ihre Meinung dazu?

Ich finde diesen Schritt richtig. Wir „Männer“ sind damals pro Jahrgang in die gleiche Klasse eingeteilt worden. Wenn ich mich zurückerinnere, hat es der Klasse ganz gutgetan, wenn manchmal zur Konfliktbewältigung beide Geschlechter im Raum gewesen sind. Dies schafft einen gewissen Ausgleich.

9. Was möchten Sie den Schülerinnen und Schülern des Theresianums für ihren Lebensweg mitgeben?

Geniesst die Zeit im Theresianum! Sie erscheint mir rückblickend schon sehr kurz. Die Lage, die Klassen und Möglichkeiten in dieser Schulzeit sind sehr spannend.

Textüberarbeitung: Janine Gallicchio, Vize-Präsidentin

 

Name
Dario Betschart
Geboren am 19. Mai 1990 in Schwyz SZ
Wohnort
Aufgewachsen in                     Ibach (SZ)
Aktuell wohnhaft in Ibach (SZ)
Ausbildung
1996–2005 Primar- und Sekundarschule in Ibach (SZ)
2005–2008 Fachmittelschule, Fachrichtung Pädagogik, Theresianum Ingenbohl, Brunnen (SZ)
2008–2012 Hochbauzeichner EFZ mit Berufsmaturität Reichlin Architektur AG, Schwyz, Berufsschule BBZG, Goldau (SZ)
2012–2016 Bachelor of Arts ZFH in Architektur, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in Zürich (ZH)
09/2018-01/2019 CAS Strategische Bauerneuerung, Hochschule Luzern, Luzern (LU)
09/2021–01/2022 Diplomierter Brandschutzfachmann, Swiss Safety Center, Wallisellen (ZH)
Berufliche Tätigkeit
08/2008–07/2012 Ausbildung zum Hochbauzeichner EFZ mit Berufsmaturität Reichlin Architektur AG, Schwyz (SZ)
08/2012–07/2016 Hochbauzeichner, cand. Architekt marty architektur ag, Schwyz (SZ)
08/2016–02/2025 Architekt bei marty architektur ag, Schwyz (SZ)
01/2019–02/2025 Mitglied der Geschäftsleitung bei marty architektur ag, Schwyz (SZ)
03/2025–heute Bauherrenvertreter bei der Firma Alfred Müller AG in Baar (ZG)

Autor: Daniel Steiner