Ein Abenteuer im Berner Oberland - Teil 2
Bild oben: Vor den Toren der Tell-Freilicht-Arena in Interlaken
Wer glaubt Willhelm Tell gehöre alleine in die Urschweiz, der täuscht sich. Geschichtlich betrachtet mag das korrekt sein. Richtet man den Blick aber auf die Enthusiasten unseres Landes, welche die Geschichte des Nationalhelden immer wieder neu erzählen, so verdient Interlaken Beachtung - und dieses Jahr gleich in ganz besonderer Weise.
Die Geschichte wird dieses Jahr zum ersten Mal in Form der Oper erzählt. Gioachino Rossinis Oper «Guillaume Tell» kommt auf der Bühne der Tell-Freilicht-Arena zur Aufführung, dort wo sonst die traditionellen Tell-Spiele Interlakens gespielt werden.
Regie führt eine Theater-Persönlichkeit aus Einsiedeln: Rita Kälin.
Am Theresianum ist Rita Kälin als Lehrperson für Theater und Kommunikation bestens bekannt. Mit viel Herzblut und Engagement kreiert sie zusammen mit ihren Fachkolleginnen und -kollegen, für und mit den Schülerinnen und Schülern, eindrucksvolle Kulturprojekte mit Lerneffekt fürs ganze Leben.
Es liegt auf der Hand, dass Rita Kälin auch verantwortlich für die Einladung des Theresianum zur Hauptprobe der «OPER TELL» nach Interlaken ist. Ihr ist diese einzigartige Möglichkeit zu verdanken.
Gedichtet um 1804 vom bedeutenden deutschen Dichter Friedrich von Schiller, vertont vom weltberühmten italienischen Komponisten Gioachino Rossini, gesungen in französischer Sprache, gespielt auf Berner-Oberländer Grund und Boden, erlangt das hier traditionell interpretierte, mit modernsten Aufführungsmitteln produzierte Stück einen symbolhaften Ausdruck der heutigen Zeit - Ein Interlakener Multikulti. In 90 Minuten wird quasi ein „Best-Of“ der im Original 5-stündigen Oper von 1829 präsentiert.
Petrus meint es gut mit der Freilichtaufführung. Das Wetter ist ideal. Die Ränge sind bis auf den letzten Platz besetzt. Im Zuschauerraum wird es dunkel. Auf der Naturbühne zeigt sich Dämmerlicht. Auf dem Dorfplatz beginnt sich das Geschehen zu entwickeln.
Über 300 Mitwirkende und unzählige Tiere lassen Tell und seine Zeit auferstehen. Prächtige Bilder und beeindruckende Massenszenen reihen sich aneinander. Dem Auftritt Gessler folgt der geforderte Apfelschuss, der kühne Sprung Tells vom Ruderboot auf die Platte, Gesslers Tod und die Befreiung des Volkes. Eine subtile Lichtführung lässt die ziehenden Tageszeiten und Witterungen entstehen.
Es wird äusserst gepflegt und ausdrucksstark musiziert. International erprobte Solistinnen und Solisten, ein 150 Stimmen starker Chor und ein ausgezeichnet musizierendes Orchester liefern Musikgenuss auf höchstem Niveau.
Eindrückliche Bilder ziehen am Zuschauer vorbei.
Weitere Information unter: www.concert200.ch
Dank geht an: