Man muss weggegen können
121 Schülerinnen und Schüler versammeln sich am 5. Juli 2018 in Begleitung ihrer Familienmitglieder und Freunde in der Klosterkirche in Ingenbohl. Junge Frauen in festlichen Sommerkleidern und junge Herren in eleganten Anzügen begrüssen sich, tauschen Neuigkeiten und Komplimente aus und machen sich bereit für den letzen Akt ihrer Schulzeit am Theresianum. Sie erhalten ihre Abschlusszeugnisse und Zertifikate des Gymnasiums oder der Fachmittelschule und verlassen danach den Campus, ihre Klassen, Lehrpersonen und Schulkameraden.
Diese erste Zeile aus Hilde Domins Gedicht „Ziehende Landschaft“ unterstreicht als Motto die diesjährige Feier.
Jürg Krummenacher, Präsident des Stiftungsrats begrüsst die Vertreterinnen und Vertreter der Behörden, die geladenen Gäste aus Wirtschaft und Politik, die Delegationen der Praktikumsbetriebe und ganz besonders die Absolventinnen und Absolventen und ihre Angehörige.
Annemarie Huber-Hotz war die erste Frau an der Spitze der Bundeskanzlei. Heute ist sie Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes. Einst war sie Schülerin am Theresianum. In Ihrer Festrede fordert sie die Absolventinnen und Absolventen auf, sich einzumischen und aktiv mitzuwirken in Politik und Wirtschaft. Sie motiviert die jungen Menschen, an die Grenzen zu gehen - und vielleicht auch darüber hinaus. Grenzen würden ohnehin nur in den Köpfen existieren.
In ihrer Abschlussrede berichten Anna Dörig und Flavio Wyrsch von ihren Erlebnissen und Erfahrungen über die Jahre hinweg und sehen im Theresianum eine Art zweites Zuhause, welches sie nun verlassen. Einige Insider-Bemerkungen werden von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern mit amüsiertem Schmunzeln quittiert. Ihren Dank richten sie für die Betreuung und Begleitung an ihre Lehrpersonen und für die immerwährende Unterstützung an ihre Eltern.
Die Besten von links nach rechts:
Der Sozialpreis des Vereins Theri Alumni geht dieses Jahr an Carola Krienbühl, FMS 3C. Carla Truttmann, Präsidentin des Vereins hält die Laudatio und überreicht das Preisgeld.
Die Rektorin Christine Hänggi-Widmer richtet abschliessend einige Worte an die Absolventinnen und Absolventen und wünscht ihnen alles Gute und viel Glück für den weiteren Lebensweg.
23 Schülerinnen präsentieren unter Leitung von Rita Barmettler in wechselnden Formationen Musik zum geniessen, meditieren oder mitsingen und verleihen dem Anlass eine besonders festliche Note.
Man muss weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muss den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mutter.
Hilde Domin (27.7.1909, Köln - 22.2.2006, Heidelberg)
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