Das Theresianum kümmert sich um die Demokratie
Bild oben: Gruppe «Zeitunglesen als Grundlage der Demokratie»
In Zeiten, in denen demokratische Rechte weltweit auf die Probe gestellt werden, erinnert uns der Internationale Tag der Demokratie an die Bedeutung, unsere Demokratie im Alltag zu pflegen und lebendig zu halten. Am 15. September feierte die Schweiz deshalb bereits zum fünften Mal den Internationalen Tag der Demokratie – mit Podiumsdiskussionen in den Gemeinden zu aktuellen politischen Themen, Filmvorführungen oder kreativen Projekten in Schulen und Bibliotheken.
Auch am Theresianum Ingenbohl wurden an diesem Tag Partizipation und Räume für Begegnung, Dialog und Reflexion geschaffen. Begleitet wurde der Democracy Day von der Sensibilisierungskampagne «Pflegen wir unsere Demokratie!», welche von der nationalen Koordinationsstelle Campus Demokratie initiiert wurde. Mit Motiven aus dem Alltag erinnert sie daran, dass auch Demokratie – wie ein Haustier oder eine Pflanze – unsere kontinuierliche Pflege und Aufmerksamkeit braucht. Denn: Ein Blick auf das aktuelle Weltgeschehen zeigt, dass es wichtiger denn je ist, unserer Demokratie Sorge zu tragen. Eine Demokratie funktioniert nicht von allein, sondern braucht Menschen, die mitgestalten, mitreden und Verantwortung übernehmen. Der Tag der Demokratie bietet genau diese Gelegenheit.
Erneut konnten viele spannende und stufenübergreifende Workshops angeboten worden, um die Lernenden auf beeindruckende Weise zum Reflektieren und Erleben von Demokratie anzuregen. Der Anlass hat gezeigt, dass Demokratie am Theresianum Ingenbohl gelebt wird und sie lebendig gehalten und gestärkt wird – in dem wir zu ihr Sorge tragen und sie aktiv pflegen, jeden Tag aufs Neue!
Tina Sarli
Organisation Democracy Day
Leitung Fachmittelschule
Bild oben: Eine Schülerin liest im Alterszentum St. Josef mit Schwestern die Zeitung.
Einige Lernende besuchen Alterszentren der Region und lesen Bewohner*innen aktuelle Artikel aus der Tageszeitung vor. Für Menschen, deren Sehkraft nachlässt, ist dies eine wertvolle Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Ein einfaches, aber bereicherndes Angebot, das Generationen verbindet und Freude schenkt. Damit leisten die Lernenden aktiv einen Beitrag an die Meinungsbildung und den demokratischen Prozess.
Bild oben: Manuel Naumann, Lehrperson für Mathematik erzählt aus seiner Kindheit
Manuel Naumann, Lehrperson für Mathematik, gewährt Einblicke in seine prägenden Jahre in der DDR. Wie erlebte er den Alltag in einem System ohne Meinungsfreiheit? Welche Spuren hinterließ die Diktatur in seinem Leben? Ein persönlicher Bericht, der zum Nachdenken über Demokratie und Freiheit anregt. Die Lernenden sind überaus fasziniert von diesem Augenzeugenbericht.
Bild oben: Real or fake? Wahrheit oder Schwindel?
Nehmen es Harald Kessler, Lehrperson für Informatik, und Thomas Polle, Lehrperson für Physik mit der Wahrheit genau, oder manipulieren sie ihre Zuhörer*innen möglicherweise mit Fake News? Was ist dran an den vorliegenden Berichten? Beide wollen sie bei den Lernenden das Bewusstsein für Fake News merklich schärfen.
Bild oben: Die Lernenden spielen ein kooperatives Videogame
Mit dem Mobile Game «Democratia – The Isle of Five» für Smartphones und Tablets geht Avenir Suisse kommunikativ, inhaltlich und methodisch neue Wege. Das virtuelle Brettspiel bietet einen spielerischen Zugang zur direkten Demokratie der Schweiz und simuliert den politischen Diskurs auf neue Art und Weise.
Bild oben: Die Gruppe unterzieht sich dem Einbürgerungstest.
Im Workshop von Raoul Rudin, Lehrperson für Deutsch, durchlaufen die Teilnehmenden einen originalgetreuen Schweizer Einbürgerungstest. Es geht Rudin dabei aber nicht nur um richtige Antworten. Nach dem Test entsteht Raum für eine lebendige Diskussion – über die Fragen selbst, über die Werte, die dahinterstehen, und über den Sinn und Zweck eines solchen Tests. Warum wird was gefragt? Was sagt das über unser Verständnis von Integration aus? Rudin schafft damit nicht nur eine Lerngelegenheit, sondern auch einen Moment der Reflexion: Was bedeutet es eigentlich, Schweizer*in zu sein – auf dem Papier und im Alltag? Das Einbürgerungsverfahren variiert übriges nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern sogar von Gemeinde zu Gemeinde.
Bild oben: Judith Martin schaut mit den Lernenden über den Atlanik
Dieses Angebot richtet sich an Lernende des bilingualen Bildungsprogramms.
Let's take a close look to the constitution of the US and the events that led to its creation.
Judith Martin, Lehrperson für Englisch, macht die Amerikanische Verfassung für Lernende greifbar. Wie entstand dieses wegweisende Dokument? Welche Werte und Prinzipien prägen es bis heute? Der interaktive Workshop soll aufzeigen, warum die Verfassung nicht nur für die USA selbst, sondern für Demokratien weltweit inspirierend sein kann.
Bild oben: Martin Bokonon in der Mitte seiner begeisterten Zuhörer*innen
Martin Bokonon, Fachlehrer für Französisch, gibt Einblick in die demokratischen Entwicklungen seines Heimatlandes Benin und anderer afrikanischer Staaten. Mit authentischen Erzählungen und persönlichen Erfahrungen macht er politische Prozesse erlebbar. Im Anschluss vertiefen eine Diskussion und ein kurzer Rechercheimpuls das Thema – eine Gelegenheit, Demokratie aus neuer Perspektive zu betrachten.
Bild oben: Irene May im Kreis ihrer Zuhörer*innen
Ein besonderer Moment: Irene May, Gemeindepräsidentin von Brunnen, zu Gast an unserer Schule. In einem exklusiven Workshop teilt sie ihre Perspektiven und steht den Lernenden Rede und Antwort.
Organisation:
Tina Sarli, Daniela Riedweg
Angebote: Daniela Riedweg, Corinne Betschart, Lisa Rechsteiner, Sr. Philipp, Jeannette Bär, Manuel Naumann, Martin Bokonon, Michael Rüegg, Karin Baumgartner, Simone Mettler, Pirmin Eigensatz, Raoul Rudin, Kuno Studer, Harald Kessler, Thomas Polle, Judith Martin, Tina Sarli, Nathalie Nussbaumer, Théofilo Sabbioni, Iris Hengstler, Manuel Burkhard